Wenn es darum geht, kleine Wunden zu heilen, arbeitet der Organismus schnell: Nach drei Minuten fließt kein Blut mehr; nach zehn Minuten verschließt ein Pfropfen aus geronnenem Blut die Verletzung.Dieser Vorgang läuft in drei Phasen ab:
- Phase 1: Vorläufiger Gefäßverschluss. Zunächst ziehen sich die Blutgefäße zusammen.
- Phase 2: Blutgerinnung. Parallel dazu wird dieser Plättchenpfropf durch Bluteiweiß, dem Fibrin, netzartig verstärkt.
- Phase 3: Fibrinabbau (Fibrinolyse)
Man kann die Hämostase grob in zwei Schritte teilen: Durch die primäre Hämostase wird eine Wunde (Gefäßleck) über ein eher instabiles Gerinnsel (weißen Thrombus) provisorisch versorgt. Dagegen führt die sekundäre Hämostase (Blutgerinnung) durch einen roten Thrombus zu einem stabilen Wundverschluss.
Wie wird der intrinsische Weg aktiviert : Bei Aktivierung des intrinsischen Wegs, wird eine erhöhte Menge an Faktor Xa produziert. Faktor Xa ermöglicht eine verstärkte Aktivierung des gemeinsamen Signalwegs: Es wird mehr Fibrin produziert → vermehrte Verknüpfung der Monomere. Es wird mehr Thrombin produziert → positive Rückkopplungsschleifen.
Was passiert bei der sekundären Hämostase
Bei der sekundären (auch: plasmatischen) Hämostase, der Blutgerinnung, wird dieser noch lose Verschluss durch die Bildung von Fibrin-Fäden verstärkt. Hierbei spielt die Aktivierung von etwa einem Dutzend im Blutplasma enthaltenen Gerinnungsfaktoren eine wichtige Rolle.
Was ist die sekundäre Hämostase : In der Blutgerinnung, die auch als sekundäre Hämostase, plasmatische Gerinnung oder Koagulation bezeichnet wird, tritt anstelle des weißen instabilen Thrombus aus Thrombozyten, der die Blutung zwar zum Stillstand bringt, jedoch instabil ist, ein widerstandfähigerer roter Thrombus aus Fibrin und Blutzellen wie …
Die Blutstillung (primäre Hämostase) ist die erste Phase der Ausbildung eines Wundverschlusses bei einer Verletzung des Blutgefäßsystems. Sie dauert Sekunden bis wenige Minuten.
Die häufigsten Blutgerinnungsstörungen sind das Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom (Willebrand Krankheit) – bei dem der Von-Willebrand-Faktor fehlt oder zu gering beziehungsweise fehlerhaft gebildet wird, sowie die sogenannte Bluterkrankheit, die Hämophilie.
Kann eine Gerinnungsstörung verschwinden
Milde Formen der idiopathischen thrombozytopenischen Purpura sind nur kontrollbedürftig, sie verschwinden meist von selbst. Weitergehende Maßnahmen sind nur bei bedrohlichen Blutungen, vor geplanten Operationen oder bei sehr niedriger Blutplättchenzahl bzw. sehr niedrigen Spiegeln der Gerinnungsfaktoren erforderlich.Die Blutplättchen sind für die Blutgerinnung zuständig.Bei zu starker Blutgerinnung werden Medikamente (Acetylsalicylsäure, Heparin) in Form von Injektionen, Tabletten oder Infusionen verabreicht. Diese Medikamente lösen das Blutgerinnsel auf. In schweren Fällen sind Operationen notwendig, um das Blutgerinnsel zu entfernen.
Bei einer Hämophilie ist die Blutgerinnung verlangsamt, weil ein sogenannter Gerinnungsfaktor im Blut fehlt. Dadurch kommt es zu häufigeren Blutungen, die Organe und Gelenke schädigen können. Meist wird die Bluterkrankheit vererbt. Männer sind viel häufiger betroffen als Frauen.
Kann man eine Blutgerinnungsstörung heilen : Milde Gerinnungsstörungen haben im Alltag nur geringe Auswirkungen und bedürfen keiner speziellen Therapie. Kommt es zu deutlicheren Beschwerden, lässt sich eine Blutungsneigung oder ein erhöhtes Thromboserisiko häufig mit Arzneimitteln in den Griff bekommen.
Ist eine Blutgerinnungsstörung heilbar : Unbehandelt kann eine Hämophilie lebensbedrohlich verlaufen. Die gute Nachricht für Eltern ist jedoch: Die Erkrankung ist in Deutschland gut behandelbar, wenn auch nicht heilbar. Von Hämophilie betroffene Patientinnen und Patienten erhalten die fehlenden Gerinnungsfaktoren als Medikament.