Viele gehörlose Menschen können auch nicht sprechen. Wenn sie mit anderen Menschen kommunizieren wollen, müssen sie sogenannte Gebärden nutzen. Solche Gebärden bestehen aus Gesten mit den Händen und verschiedenen Gesichtsausdrücken. So bedeutet jede einzelne Handbewegung ein Wort oder umfasst einen kurzen Satz.Taubheit und Spracherwerb
Das normale Lernen der Muttersprache ist mit einer hochgradigen Hörstörung kaum möglich. Inwieweit Hörhilfen ein schwerhöriges oder taubes Kind dazu befähigen, Sprache zu verstehen, ist von Kind zu Kind verschieden.Wenn Gehörlose sich unterhalten, verstehen Hörende kaum ein Wort. Erst seit 2002 ist die Deutsche Gebärdensprache, kurz DGS, offiziell als eigene Sprache anerkannt. Endlich, finden Volker, Vanessa und Helga. Sie sind gehörlos und beantworten die kleine Anfrage ganz direkt: Wir denken in Bildern, antworten sie.
In was für einer Sprache denkt man wenn man taub ist : Die Gebärdensprache ist eine natürliche Sprache, die insbesondere von nicht-hörenden und schwerhörigen Menschen zur Kommunikation genutzt wird. Sie ist eine Muttersprache. In Deutschland sprechen etwa 200.000 Menschen die Deutsche Gebärdensprache. Davon sind rund 80.000 gehörlos.
Warum können manche Gehörlose sprechen
Manche Gehörlose haben einfach kein Interesse daran, ihre Stimme zu benutzen und tun es auch nicht. Dadurch sind sie natürlich auch sehr ungeübt. Aber es ist kein Defizit, kein Fehler: Sie sprechen einfach Gebärdensprache, weil es die ihnen vertraute, manchmal sogar die Muttersprache ist.
Wie kommunizieren Taubstumme : Taktile Gebärdensprache
Der taubblinde Mensch ist Empfänger und legt seine Hände auf die gebärdenden Hände des Gesprächspartners, um die Form und Bewegung der Gebärden abfühlen zu können. Taktile Gebärdensprache wird häufig bei schlechten Lichtverhältnissen im Raum und bei Dämmerung angewendet.
Zwar bildet auch ein gehörloses Kind in den ersten Lebensmonaten Laute und plappert. Aber im Gegensatz zum hörenden Kind wird die Lautbildung nach und nach weniger, weil es keine Antwort hört. Gegen Ende des ersten Lebensjahres verstummt es schließlich.
90 % der gehörlosen Eltern bekommen hörende Kinder, d.h. eins von zehn Kindern von ge- hörlosen Eltern ist gehörlos.
Warum sagt man nicht mehr Taubstumm
Irrtümlich werden Gehörlose heute noch als «taubstumm» bezeichnet, da sie ihre Hände für die Kommunikation benutzen. Das Wort «taubstumm» wird daher als diskriminierend empfunden. Richtig heisst es «taub» oder «gehörlos». Wenn jemand die Gebärdensprache nutzt, heisst das nicht, dass sie nicht sprechen können.Mit der deutschen Gebärdenschrift ist es Gehörlosen möglich, die deutsche Lautsprache lesen und schreiben zu lernen. In Deutschland wurde die spezielle Schrift im September 1999 eingeführt und in den letzten Jahren weiterentwickelt.Bei der Geburt kann es durch Sauerstoffmangel oder mechanische Schädigungen zum Verlust des Gehörs kommen. Tritt Gehörlosigkeit im Laufe des Lebens auf, sind z.B. Gehirnhautentzündungen, Schädelbrüche, Virus-Infektionen wie Mumps oder Masern, chronische Mittelohrentzündungen oder bestimmte Medikamente Schuld.
Der historische Begriff „taubstumm“ ist seither diskriminierend, da Gehörlose in der DGS kommunizieren, also nicht stumm sind. Es wird daher heute in der Regel die Bezeichnung taub oder gehörlos verwendet.
Was können Taubstumme : Taubstummheit, substantiviert aus dem Adjektiv taubstumm, bezeichnete vor allem im 18. und 19. Jahrhundert die Unfähigkeit von Personen, zu hören und sich lautsprachlich auszudrücken.
Wie verhalten sich Gehörlose Babys : Diese Anzeichen sprechen dafür, dass das Baby eine Hörminderung hat: Das Baby reagiert weder auf laute Geräusche noch auf die Stimme der Eltern. Normalerweise wachen Säuglinge bei lauten Geräuschen auf oder erschrecken sich.
Wie schreit ein gehörloses Baby
Gehörgeschädigte Kleinkinder können sich selbst nicht hören. Daher schreien sie anders als gesunde Babys: überwiegend im tiefen Frequenzbereich und vergleichsweise monoton. Diese Unterschiede lassen sich mit Computerhilfe durch eine Analyse der Lautstärken und Frequenzen recht gut nachweisen.
Gehörlose Kinder lernen über die „Ganz-Wort-Methode“ schreiben. Sie denken und lernen in Bildern und merken sich das Wortbild. Da sie die Schriftsprache als Fremdsprache erwerben brauchen sie länger als hörende Kinder. Gehörlose Kinder schreiben anfangs in der Grammatik der Gebärdensprache.Gehörgeschädigte Kleinkinder können sich selbst nicht hören. Daher schreien sie anders als gesunde Babys: überwiegend im tiefen Frequenzbereich und vergleichsweise monoton. Diese Unterschiede lassen sich mit Computerhilfe durch eine Analyse der Lautstärken und Frequenzen recht gut nachweisen.
Ist taub stumm eine Beleidigung : Medizinische Begriffe wie „(ge)hörgeschädigt“ oder „hörbehindert“, „an Taubheit grenzend schwerhörig“ oder „resthörig“ gehen von einer defizitären Sichtweise aus und sind daher nicht als Ansprache geeignet. Das Wort „taubstumm“ ist eine Beleidigung und sollte niemals verwendet werden.